Blogbeitrag von Julia Ganterer

Vom 23. bis 29 August fand die Ride 4 Help Tour 2020, gemeinsam mit Champions-Training über die
drei Länder Österreich, Schweiz und Italien statt.
Nachdem in den meisten Ländern die schlimmste Phase der Covid19-Pandemie überstanden war, die
ersten Grenzen geöffnet und die verschiedensten Restriktionen allmählich gelockert wurden, stand der
Ausrichtung der Tour nichts mehr im Wege.


Die Challenge


Ride for Help ist eine Spendentour mit der sie durch die sportliche Leistung andere zum Spenden
motivieren wollen. In Deutschland unterstützt die Organisation mit den eingehenden Spenden Hunde für
Handicaps e.V. und SOS Kinderdorf. Dieses Jahr wurde für Marco & der Hündin Ronja gespendet. Der
Verein Hunde für Handicaps (https://www.hundefuerhandicaps.de/) ist eine gemeinnützige
Organisation, die seit 1991 Hunde zu Assistenzhunden ausbildet und Menschen mit Körperbehinderung
oder chronischer Krankheit gemeinsam mit ihren Hunden trainiert und auf die
Assistenzhundteamprüfung vorbereitet. Die ausgebildeten Assistenzhunde leben mit „ihrem“ Menschen
im selben Haushalt und unterstützen ihn bei alltäglichen Aufgaben wie herunter gefallene Gegenstände
aufzuheben, Türen und Lichtschalter zu betätigen, beim Ausziehen zu helfen und noch vieles mehr.
Trainiert werden die Hunde gemäß dem Bedarf der zukünftigen Halterin.

In diesem Fall für den 23- jährigen Marco, der aufgrund einer Celebralparese und Tetraspastik nach

plötzlichen Kindstod im Alter von 5 Wochen, auf den Rollstuhl und die die Hilfe seines Umfeldes

angewiesen ist. Mit Ronja hat er eine neue Teamplayerin gefunden, die mit ihm gemeinsam das Leben bestreitet.
Gerade in Zeiten von Corona haben die von Ride 4 Help (R4H) unterstützten gemeinnützigen
Organisationen besondere Schwierigkeiten, die für sie unbedingt erforderlichen Spendengelder zu
bekommen. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass das Engagement aufrecht erhalten bleibt
und mit sportlichen Leistungen versucht wird, anderen zum Spenden zu motivieren. Daher war es für
mich eine Ehre und Freude die Teilnehmer*innen der 16. Charity Cycle Challenge (https://ride4help.de/)
mit dem Rennrad über die Berge zu begleiten!


Die 5-Etappen


Die Tour startete in Nauders und ging gleich über die Norbertshöhe steil hoch. Die Gruppenausfahrt
ging mit insgesamt 85km und 1810hm hügelig weiter, bis es Zeit war, den Flülepass in Angriff zu
nehmen. Nach dem kalten Aufstieg ging es schön bergab durch Davos bis nach Klosters. Tag Zwei war
geprägt von einer atemberaubenden Landschaft, schönem Wetter und einigen größeren Anstiegen. Ein
7 km langer Aufwärmanstieg von Klosters über Davos und dann eine schöne Abfahrt zum nächsten
Aufstieg. Die Gruppe Super Speedies hatte über die 93km lange insgesamt 2.430 Höhenmeter zu
bestreiten. Alle kämpften sich den 30 km langen Albula-Pass hinauf, um nach einer kulinarischen
Stärkung, eine schöne Abfahrt nach St. Moritz zum Hotel in Silvaplana zu genießen. Am dritten Tag
starteten wir bei 7 Grad in der Schweiz und rollten nach 127 Kilometern und 2.610 Höhenmetern bei 27
Grad in Italien ein. Die Etappe ging über den 18,4 km langen Berninapass und hatte als Highlight den
Passo del Mortirolo mit 12,1 Kilometern, 1313 Höhenmetern und einer Durchschnittsteigung von 10,9%
auf dem Programm. Eine super Trainingseinheit für mich!
Tag vier war die Königsetappe mit knapp 95km aber 3.040hm! Mit Start in Grosio, ging es über Santa
Maria Magdalena weiter zu den wunderschönen Torri di Fraeli (8,9km; 605hm; 6.7%). Nach einer
schönen Abfahrt, fuhren wir gemeinsam nach Bormio bis zum Aufstieg Stilfser Joch! Da hieß es Startfrei
und rauf auf den Gebirgspass in den Ortler-Alpen. Mit einer Höhe von 2.757 m s.l.m. ist das Stilfser
Joch der höchste Pass in Italien und nach dem Col de l’Iseran der zweithöchste asphaltierte
Gebirgspass der Alpen. Es verbindet Bormio im Veltlin (Lombardei) mit Prad im Vinschgau (Südtirol).
Gemeinsam fuhren wir dann erschöpft, aber mit tollen Eindrücken bis nach Stilfs. Die letzte Etappe war

für die Gruppe Speedie relativ gemütlich (45 km; 775 hm): Die Tour begann mit einer schönen Abfahrt vom
Hotel, gefolgt von einem 12 km langen Radweg mit einigen steilen Abschnitten von 17% und einer
Abfahrt zum Hotel nach Nauders. Die Gruppe SuperSpeedie entschied sich spontan für einen erneuten
Aufstieg über das Stilfser Joch, weil einmal nicht genug war und so wunderschön! Die Fahrt begann bei
schönen Wetter, jedoch war bis zum Pass der Nebel nicht vergangen. Oben angekommen fing es auch
schon leicht zu regnen an, sodass wir nicht lange oben blieben, sondern über den Umbrailpass bis nach
Santa Maria rollten. Unten angekommen, hofften wir auf den Vinschger Rückenwind, der uns zur
Verpflegungsstelle bringen sollte, wo wir unsere Regenklamotten wechseln konnten.
Dank super Ausstattung von GripGrap und RH77 kam ich durch den strömenden Regen gut
bis nach Nauders.
Für mich persönlich ein Highlight der Saison! Danke an Ride 4 Help, Champions-Training und La
Musette, dass ich mit euch atemberaubende Pässe erklimmen, tolle Leute kennen lernen, neue
Freundschaften schließen, Kulinarik und Panorama genießen durfte und das alles für den guten Zweck!
Die Idee der Charity Cycle Challange ist es in die Pedale zu treten, um Gutes zu tun, um dadurch
Spendengelder zu sammeln und Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen. Auch La Musette ist es
ein Anliegen vor allem Frauen für den Radsport zu begeistern und aufstrebenden Rennradfahrer*innen,
welche sich im nationalen sowie internationalen Fahrerfeld etablieren wollen, bestmöglich zu
unterstützen, damit sie ihr Träume erfüllen können!

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